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Sammelaktion für Müllwägen

Heute beginnt die Sammelaktion, um die fünf Müllwägen für Aleppo (Syrien) zu füllen. Gesammelt werden gut erhaltene Kleidung, Kuscheltiere, Krücken und Rollstühle.

Ort: Städtischer Wertstoffhof in der Savitsstraße 79,
81929 München (München-Englschalking)

Wir werden vor Ort sein!

Genaue Abgabezeiten:
Mittwoch 15-18 Uhr
Donnerstag 12-18 Uhr
Freitag 12-18 Uhr

Sie würden uns sehr helfen, wenn Sie die Sachspenden in blauen Müllsäcken abgeben. Vielen Dank im Voraus!

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Syrienkonflikt: Stadt München spendet Müllautos nach Aleppo

Am 2. Mai hat der Stadtrat mit großer Mehrheit beschlossen, an die zivile Stadtverwaltung von Aleppo vier gebrauchte Müllwägen als humanitäre Hilfe zu spenden.
 Die Fahrzeuge gehen in die Hände von Christian Springers Verein Orienthelfer e.V. Weitere Abfallunternehmen haben bereits signalisiert, zusätzliche Fahrzeuge zu spenden. Sobald die Münchner Fahrzeuge einsatzfähig gemacht sind, geht der Konvoi nach Aleppo, an die zivile Verwaltung der Stadt.

Christian Springer: „Die Stadt München hat nicht nur ein Herz am rechten Fleck, sondern auch den richtigen Arsch in der Hose! Schnelle unbürokratische Hilfe. Nur das hilft den Menschen in der Not. Ich bin stolz auf meine Stadt.“

Müll macht krank – das haben wir im Luxusland Deutschland vergessen. Müllabfuhr kann Leben retten. Durch Aleppo schlängeln sich kilometerlange Müllberge, während die Temperaturen auf 30 Grad klettern. Hunderte, bald tausende Kinder sind mit Krankheiten infiziert.

Unterstützt wird die Aktion auch durch das Auswärtige Amt. Damit nimmt München zusammen mit Hamburg die Vorreiterrolle in der humanitären Hilfe für Syrien ein. Die Hansestadt wird die Feuerwehr im nordsyrischen Aleppo unterstützen, München die Müllbeseitigung. Der Wirtschaftsrefernt Dieter Reiter und der Abfallwirschaftsbetrieb München haben die Anfrage von Christian Springer in München ins Rollen gebracht.

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Mit Milch und Zucker ins Gefängnis – Die Lage der syrischen Flüchtlinge im Libanon

Bericht von Christian Springer, Mai 2013

Die Fahrt durch das libanesische Beqaa-Tal wird jäh unterbrochen. Meine Begleiter verstummen und starren auf ihr Handy. Alle drei haben gleichzeitig die Meldung über den Bombenanschlag in Damaskus erhalten. Von Damaskus trennen uns in diesem Augenblick 45 Kilometer. Doch dazwischen liegt die libanesisch-syrische Grenzstation, die immer noch unter der Kontrolle der syrischen Regierungstruppen liegt. „Ich muß meine Schwester anrufen. Sie arbeitet ganz in der Nähe des Explosionsortes.“ Die Stimme meiner syrischen Begleiterin zittert. Der wiederkehrende Klingelton am anderen Ende der Leitung quält uns. Es meldet sich niemand. Dann ein zweiter Versuch, ein dritter, ein vierter. Endlich die erlösende Stimme der Schwester, es ist ihr nichts passiert. Inzwischen weiß man von über 10 Toten und Dutzenden Verletzten. Mit dem Anschlag ist niemandem geholfen. Selbst für die Gegner Assads bedeutet er nur eines: Terror.

Auf den Bergen des Libanon glänzen die Schneefelder. Im Tal steht alles in voller Blüte. „Die Beqaa“, wie das Hochtal im Libanon genannt wird, war zu Zeiten Cäsars die Kornkammer im Osten des Römischen Reiches. Seit den 70er Jahren steht der Name des Beqaa-Tals für Entführungen, Bürgerkrieg und Hisbollah. Hierher haben sich inzwischen hunderttausende Syrer vor den Bomben in ihrem Land geflüchtet. Sie stehen an der Straße, weinende Kinder an der Hand, verzweifelt und traumatisiert. Kein Brot, kein Arzt, kein Job in Sicht. Täglich kommen neue Flüchtlinge an, inzwischen geht man von

1 Million Syrern im Land aus. Der Libanon mit nur 4 Millionen Einwohner kann das nicht verkraften. Wer glaubt, dass die Weltgemeinschaft nun in kürzester Zeit hier Zeltstädte aufbaut und die bedürftigen Menschen mit sauberem Trinkwasser versorgt, wird enttäuscht. Es sind die kleinen privaten Hilfsorganisationen und die endlose Hilfsbereitschaft der moslemischen Nachbarn, die dafür Sorge tragen, dass die Menschen aus Syrien überleben können. Ich bin mit einer kleinen Gruppe unterwegs, gemischt aus Syrern und Libanesen. Studenten, Lehrer, ein ehemaliger Richter. Sie sammeln in Beirut Spenden und verbringen jede freie Minute damit, den Flüchtlingen in der Beqaa zu helfen. Unser Verein Orienthelfer hat sich mit den einheimischen Helfern zusammengetan und nun bin ich selbst vor Ort. Mit unserem Spendengeld aus Deutschland wurden bereits Lebensmittel, Schuhe, Zelte und Öfen gekauft, heute eine Waschmaschine.

Acht große Kisten voller Decken aus Bayern habe ich diesmal im Gepäck. In einem kleinen libanesischen Dorf, zweihundert Meter von der syrischen Grenze entfernt, halten wir vor einem fensterlosen Gebäude. Eine rostige Eisentür versperrt den einzigen Zugang. Im libanesischem Bürgerkrieg diente der gespentische Bau als Gefängnis, seit ein paar Monaten haben dort 25 syrische Familien Schutz gefunden. An den Eisentüren im Inneren hängen noch immer schwere Ketten, die kleinen Fensterchen, die in den Innenhof führen, sind vergittert. Die private libanesische Hilfsorganisation installierte einen Stromanschluß und baute eine kleine Wasserleitung. Im Vergleich zu den anderen x-tausend Flüchtlingen in der Beqaa bedeutet dies Luxus.

Die in der Beqaa ansässige Hisbollah-Miliz ist eine ständige Bedrohung für die syrischen Flüchtlinge. Die Hisbollah, die im Libanon an der Regierung beteiligt ist, steht offen zum syrischen Diktator Assad. Schwer bewaffnet dringen sie nachts in die Unterkünfte der Flüchtlinge und bezichtigen jedermann, ein kämpfendes Mitglied der Freien Syrischen Armee zu sein. „Wie denn?“, sagt ein alter Syrer zu mir und hält mir sein kaputtes Bein entgegen, mit dem er sich ohne fremde Hilfe keinen Schritt nach draußen bewegen kann.

Die Syrer stammen aus verschiedenen Teilen Syriens, aus Homs, aus Bauernhöfen im Süden, aus den östlichen Wüstengebieten, alle haben eine lebensbedrohliche Fahrt hinter sich. Sie teilen das gleiche Schicksal: ihre ganze Habe wurde mitsamt ihren Häusern ist zerstört und jede Familie hat im engsten Kreis Todesopfer zu beklagen. Alle mussten ihre Heimat verlassen und befinden sich auf fremden Boden, oft im Freien, bestenfalls in einem Kuhstall, den ihnen ein barmherziger libanesischer Bauer überlassen hat.

Die Vereinten Nationen kennen die Flüchtlinge nur aus dem Fernsehen. Vor Ort ist kein Helfer der Weltgemeinschaft zu erblicken. Bis vor kurzer Zeit hat die UNO in absoluten Notfällen 85% der Operationskosten für Syrer in libanesischen Krankenhäusern übernommen. Vor zwei Wochen wurde die Rate auf 50% gesenkt. Die Flüchtlingszahlen im Libanon steigen täglich, die UNO kürzt die Hilfe. Obwohl das Auswärtige Amt die humanitäre Katastrophe längst so groß einschätzt wie nach Fukishima oder dem Tsunami. „Wir beten zu Gott. Sonst ist ja niemand da.“, erklärt mir eine junge Frau aus einem Vorort von Damaskus, wie sie das alles durchstehen können.

„In vier Wochen komme ich wieder.“, sage ich beim Abschied zu einigen Syrern im Beqaa-Tal. Sie lächeln mich tapfer an. Aber sie glauben mir nicht. Zu viele Versprechungen hat man ihnen schon gemacht, und nicht gehalten – aber wir kommen wirklich wieder. Nur die Kleinen helfen groß, sagt ein Scheich aus der Beqaa. Und er hat recht. Es steht kein einziges Zelt der UNO in seinem Tal. Am späten Abend kommen wir nach Beirut zurück. Ein 19-jäh-riger Flüchtling aus Syrien hat sich im Süden der Stadt mit Benzin überschüttet und angezündet. Eine Verzweiflungstat. Er überlebt mit schwersten Verbrennungen. Es ist Krieg, und keiner hilft.

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Jordanien: Hilfe für syrische Studenten & Flüchtlingsfamilien

Mit ohrenbetäubendem Lärm donnert ein jordanischer F-16 Kampfjet im Tiefflug über den Ort und demonstriert dadurch eindrucksvoll Stärke und Präsenz. Wir sind in Ramtha, eineinhalb Autostunden nördlich von Amman und direkt an der syrischen Grenze. Eine der Städte, die von Flüchtlingen, insbesondere aus der Gegend um Dera’a regelrecht überrannt werden. Die Grenze hat das Leben verändert, seit jenseits davon Gewalt und Zerstörung herrschen. Denn es kommen Menschen hierher, die ihre Heimat auf der anderen Seite zurücklassen mussten und damit ihr komplettes bisheriges Leben: ihre Arbeit, Ausbildung, Familie, Freunde und vieles, vieles mehr.

Allein die Dimension der Zahlen ist unvorstellbar

Nicht weit von hier, etwa 50 km südöstlich, ist das riesige UNHCR-Flüchtlingscamp Zaatari, in dem inzwischen knapp 100.000 Flüchlinge leben, in Containern aber auch in Zelten, selbst mitten im Winter! Dort wird Großartiges geleistet, aber allein die Dimension der Zahlen an Hilfsbedürftigen ist unvorstellbar und macht klar, wie drastisch und alarmierend die Lage ist: es kommen mittlerweile mehrere Tausend Flüchtlinge – jeden Tag! Und natürlich können nicht alle im Camp aufgenommen werden.

So kann sich glücklich schätzen, wer überhaupt irgendwo unterkommt und ein festes Dach über dem Kopf hat. Es geht schlicht darum, im Hier und Jetzt irgendwie zu überleben. Aussichten auf Arbeit, auf ein geregeltes Leben mit sozialer Sicherheit oder gar eine Studienausbildung sind für Flüchtlinge in weiter Ferne.

Eines der großen Anliegen von Orienthelfer e.V. ist deshalb die Unterstützung von Studenten, sei es durch Finanzierung von Studiengebühren, Büchern oder Fahrtkosten. Wir möchten jungen Menschen dadurch gerade in dieser schlimmen Situation eine Möglichkeit schaffen, die sich am allerbesten mit einem einzigen Wort beschreiben lässt: Zukunft.

Orienthelfer e.V. finanziert Studiengebühren für syrische Studenten in Jordanien 

In Amman treffen wir unsere jordanische Helfer-Kollegen Nada, Anas und Sami. Sie haben die zwei Studentinnen Lina und Sarah mitgebracht (Namen sind geändert). Beide sind Flüchtlingskinder aus Dera’a in Syrien und können nun – dank unserer finanziellen Unterstützung – hier an der Yarmouk University in Irbid studieren, was ihnen eine echte Perspektive gibt und ansonsten überhaupt nicht möglich wäre. Da die Kurse an der Jordanischen Uni auf Englisch gehalten werden und das Englisch der Beiden bisher nicht sehr gut ist, übernehmen wir außerdem die Kosten für einen ergänzenden Englischunterricht. Für das nächste, im Herbst beginnende Semester werden wir auch noch weitere Studenten unterstützen.

Gut organisierte Hilfe vor Ort

Unsere jordanischen Helfer-Kollegen sind sehr gut organisiert: neben der Beschaffung und Verteilung von Hilfsgütern kümmern sie sich auch um Unterkünfte für Flüchtlinge und besuchen diese regelmäßig. Sie wissen, wer was am dringendsten benötigt und sind auch darüber hinaus Ansprechpartner und wichtige Hilfen bei anderen Problemen des Alltags. Gemeinsam mit ihnen besuchen wir zwei Familien in Amman.

Im Namen von Orienthelfer e.V. übergeben wir Geld an eine Frau die mit drei Kindern in einem kleinen Zimmer wohnt. Ihr Mann wurde in Syrien getötet, seit über einem Jahr sind sie nun schon hier, sie findet bisher keine Arbeit. Eine Ecke des Zimmers geht in eine winzige Kochnische über, die Fenster sind zugig und gerade einmal einfach verglast und wir können nur erahnen, wie kalt es hier im Winter ist.

Weiteres Geld bekommt eine Familie, deren Sohn in Syrien durch eine einschlagende Rakete verletzt wurde. Sein rechtes Bein wurde dabei so schwer verwundet, dass sein Unterschenkel amputiert werden musste. Er hat eine Prothese, aber auch sein anderes Bein, das in einer Schiene fixiert ist, muss in Kürze bis zum Knie amputiert werden. Ausserdem hat er Asthma, für das er regelmäßig Medizin benötigt.

Wir fahren zum Hospital Al Darasalam wo etliche syrische Männer behandelt werden. Mit unterschiedlich schweren Verletzungen liegen sie auf Mehrbettzimmer verteilt. Anas gibt jedem einen kleineren Betrag und erklärt ihnen auf Arabisch, dass wir von der deutschen Hilfsorganisation Orienthelfer sind.

Ramtha: Leben an der Grenze

In Ramtha besuchen wir nacheinander viele verschiedene Flüchtlingsfamilien in ihren Wohnungen, die alle vollkommen überfüllt sind. Jeder hier hat jemanden verloren: Kinder ihre Väter, Frauen ihre Männer, Mütter ihre Söhne… Die Stimmung ist entsprechend gedrückt.

In einer der Wohnungen mit mehreren Zimmern leben verschiedene Familien zusammen, pro Raum teilweise zehn Personen, die auf Matratzen am Boden schlafen – alle teilen sich Bad und Küche. Überall werden wir freundlich, ja herzlich begrüßt, die Kinder sind schüchtern, lachen aber viel. Sie verstehen die Tragweite der gesamten Situation noch nicht. Wir geben Geld und einige Buntstifte für all die Kinder.

Auch einer anderen, besonders armen Flüchtlingsfamilie lassen wir Geld zukommen. Garantiert wären wir achtlos daran vorbei gegangen, hätte unsere Helfer-Kollegin uns nicht ausdrücklich darauf hingewiesen. In einem Treppenhaus steht eine Kiste mit verschimmeltem Fladenbrot, das wir für Abfall halten. Wir fragen extra noch einmal nach, um sicher zu gehen, dass es kein Missverständnis ist, was Nada erklärt: die Leute sind so arm, dass sie das essen müssen…!

Lebensfreude und pure Verzweiflung

Bei einer anderen Familie werden wir zum Kuchen essen eingeladen. Alle sind sehr entgegenkommend, ein paar Worte können sie Englisch, ansonsten verständigen wir uns mit Händen und Füßen, was lustig ist. Drei Schwestern, so erfahren wir, sind hier, die vierte lebt in Syrien. Der Sohn einer der Schwestern liegt schwerst verletzt hier im Krankenhaus. Sein Zustand ist sehr kritisch und niemand weiß, ob er überleben wird. Auf dem Handy zeigen sie uns ein Foto von ihm. Beim Verabschieden weinen die Frauen und uns wird bewusst wie nah hier Lebensfreude und pure Verzweiflung sind.

Hautnah können wir uns einen Eindruck von der Situation der Menschen machen, die mit nichts außer ihrem Leben in ihr Nachbarland geflohen sind. In ein Land, das arm und angesichts der puren Masse an Flüchtlingen vollkommen überfordert ist. Hier wird ganz einfach alles gebraucht. Mit dem mitgebrachten Geld können wir zumindest einen kleinen Beitrag leisten und wenigstens ein paar Not Leidenden helfen. Die Freude und Dankbarkeit dieser Menschen darüber werden wir so schnell nicht vergessen.

Falk Pätzold, Sabine Kroiß, Frühjahr 2013

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Mahnwache in München am Samstag, 16.3.

Am Samstag , den 16.3.2013 findet in München eine Mahnwache statt, zum Gedenken an das Leiden des syrischen Volkes. Laut UN-Angaben sollen inzwischen 4 Millionen Menschen aus Syrien auf der Flucht sein. Die humanitäre Katatstrophe ist da – und zwar jetzt.

Christian Springer: “Die syrischen Flüchtlinge beten zu Gott, dass er ihnen ein Erdbeben schickt. ‘Dann käme gleich Hilfe. Aber wir haben nur einen Krieg’, sagen die Flüchtlinge.”

Wann: 16.03.2013
Uhrzeit: 11:00 Uhr
Wo: Max-Josephs-Platz

Die Spenden kommen den humanitären Zwecken von Orienthelfer e.V. zugute.

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Hilfe für Sara: Orienthelfer e.V. beteiligt sich an Transportkosten für 13-Jährige

Vor etwa drei Monaten war die 13-jährige Sara in Syrien in eine Granate geraten und schwerst verletzt worden. Die Schuss- und Granatsplitterverletzungen werden jetzt im Bayreuther MedCenter behandelt. Orienthelfer e.V. hat sich mit mehreren Tausend Euro an den Kosten des extrem teuren Krankentransports von Beirut nach Bayreuth beteiligt.

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